Erfolge und Nicht Erfolge

Wann macht es Sinn den Erfolg auch in einem Nicht Erfolg zu sehen?

Lebenswege

Liebe Leserin, lieber Leser,

führen Sie sich bitte vor Augen, wie Sie Ihre Lebensziele bzw. den eigenen Lebensweg zurückgelegt haben?

Da werden mit Sicherheit vor Ihrem Auge keine geraden Wege zum heutigen Lebensabschnitt vor Ihnen liegen.

Es ist eher wahrscheinlich, dass Sie ein kurvigen, wenn nicht sogar über Höhen und Tiefen laufenden Weg vor sich sehen.

Wie gehen Sie mit den Täler und Kurven in Ihrem Lebenslauf um?

Haben Sie dabei eventuell ein mulmiges bis verlegendes Gefühl, dass mal nicht so geschafft zu haben?

Sie ahnen schon, ich schreibe dazu, Sie brauchen sich mit Ihrem Lebenslauf nun wirklich nicht zu verstecken. Was Sie da vor Ihrem geistigen Auge sehen, ist ein ganz normaler Lernweg bzw. eine Entwicklung. Wir müssen die Dinge manchmal erst erfinden, die Wege erfinden die Werkzeuge bauen die Anwendung üben, unser Handeln anpassen.

Deswegen ist es absolut normal, Dinge nicht auf Anhieb zu können. Es ist in den meisten Fällen auch wenig hilfreich oder der endgültigen Lösung zuträglich, wenn Sich sich bei einem ersten Anwenden sofort mit einem Ergebnis zufriedengegeben hätten.

Auch große Dellen, scheinbare Misserfolge sowie ungebetene Lebenserfahrungen machen Sie zu der Person, die sie nun mal heute sind.

Kompetenzen entstehen durch Lebenserfahrungen

Wir haben oft nicht die Erfahrung, das Vokabular oder die Erklärung, dass auch harte Erlebnisse uns dazu bringen weiterzumachen und wir mit den auch zum Teil sehr schwierigen und ohnmächtigen Erfahrungen am Ende leben können.

Auch hier fängt eine Veränderung, ein Verstehen, eine Lösung sowie eine Heilung mit der Akzeptanz an.

Es ist so, wie es einmal nun ist! Es ist zu akzeptieren, dass wir die Wut, Trauer, den Schmerz, die Ohnmacht haben, dann können wir beginnen daraus für uns einen neuen Weg zu beginnen.

Unser Leben ist eine Baustelle, und das ist gut so!

Wie Sie bestimmt schon wissen, arbeite ich mit den Grundmodell des Konstruktivismus, wir konstruieren unsere Existenz permanent.

Das bedeutet, wir können bei Akzeptanz der gegebenen Situation, uns neue Werkzeuge, Wege, Eigenschaften, Techniken, Konzepte bauen, um eine Lebensfrage zu beantworten. Da wir nicht mehr krabbeln wollten, fingen wir an zu laufen, also an diesem alltäglichen Handeln sehen Sie, wir erlernen Kompetenzen und passen diese an.

Das bedeutet auch, dass Sie sich nicht immer darauf verlassen können, eine Lösung sofort zu haben, diese muss gesucht, entwickelt und dann angepasst werden.

Dreimal dürfen Sie raten, warum deswegen Ihre Lebenswege so sind, wie sie sind?

Weil Sie eben erleben, verstehen, verändern, testen, verwerfen, neu anfangen und dann anwenden mussten, was sie als Ihr Leben bezeichnen.

Das beinhaltet auch dass Sie Dinge von anderen Lernen, das Gelernte verändern oder komplett gegen etwas neues ausgetauscht zu haben.

Selbstwirksamkeit und die Idee dahinter

Die Wirksamkeit des Gelernten der Lösungsidee ist hier der wichtige Punkt.

Die Selbstwirksamkeit (der Begriff geht auf Albert Bandura zurück) von Ihnen, also das Vermögen und die Kompetenz eigene Strategien bauen und anwenden zu können ist Ihr Schlüssel zu Erfolg, diesen Schlüssel universeller und facettenreicher zu machen, die eigentliche Aufgabe oder eine der Aufgaben in dem eigenen Leben, wenn Sie mal nach einem Sinn des Lebens suchen.

Die Grundfrage bei der Erstellung von neuen Werkzeugen, Lebenseinstellungen, Überzeugungen, dem Bearbeiten des eigenen Verständnisses von Leben und Lebensaufgaben…, die Grundfrage ist wie wirken die Dinge, wie aufeinander, wie entfalten sie überhaupt eine Wirkung?

Wenn Sie eine Technik, eine Handlungskompetenz erwerben, müssen Sie auf sehr unterschiedlichen Ebenen beginnen, diese Technik zu erkennen, verstehen und reproduzieren, variieren und in Ihrer Wirkung beurteilen und dosieren zu können.

Sie beginnen aber immer bei Null oder steigen etwas höher ein durch Vorwissen.

Deswegen können Sie manche Dinge gleich von Anfang an, gut realisieren und bei anderen haben Sie sehr dicke Bretter zu bohren.

Das ist der Grund für Ihren nicht gradlinigen Lebenslauf, das ist aber auch der Grund, aus dem Sie ihr Lernen, das Erwerben von Kompetenzen und Hintergrundwissen als Gewinn, als Sieg, als Erfolg sehen müssen. Wir dürfen uns nicht auf eine Perspektive verschränken, also weder nur die Mühen als auch nur den Erfolg zu sehen und das andere zu ignorieren.

Was ist dann der Erfolg?

Hans Kammerlander hat in seinem wunderbaren Buch „Abstieg zum Erfolg“ selbst oder durch Beiträge anderer Alpinisten genau das beschrieben. Im Extremfall ist es besser einen Schritt zurückzugehen, als möglicherweise nie mehr einen Schritt machen zu können!

Wer nur die Erfolge sehen will, hat definitiv nichts aus dem Leben oder im Leben gelernt, besser gesagt bekommt durch seine Hybris bald die Gelegenheit viele Lücken im eigenen Lebenswissen zu schließen, bei Lebensbereichen, die vom eigenen Handeln beeinflusst werden können!

Wenn also irgendetwas den Sinn unseres Lebens ausmachen kann, dann die Gewissheit sich immer auch irren zu können, um dann Dinge anders sehen, neu lernen und anders umsetzen zu können.

Haben Sie eine schöne restliche Adventszeit.

 

Ihr

 

Ansgar Diekhöner

Wie neues Funktioniert

Warum althergebrachte Weisheiten manchmal nichts wert sind.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Immer wenn es um Veränderung geht, kommen einem Weisheiten in den Kopf, die wir schon von vorherigen Generationen übernommen haben.

Sie dürfen gern die Weisheiten entsorgen, die besagen dass es nur möglich ist bis zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben etwas zu lernen, dass man Dinge nicht lernen oder umlernen kann, da das eigene Geschlecht, die soziale Identität, die eigene Herkunft einem dies unmöglich machen würde.

Alles Quatsch, sage ich.

Abgesehen davon, dass Bildung etwas kostet, also Engagement, Zeit und manchmal auch Geld, abgesehen davon gibt es keine Begründung dafür etwas nicht mehr lernen und verändern zu können.

Trauen Sie sich bitte neues zu lernen.

Viel Spaß dabei Ihr

Ansgar Diekhöner